Das Märchen vom kleinen Grom der eine CBR 1000 werden wollte
Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit ein kleiner Grom. Der kleine Grom war unzufrieden mit sich und er Gesamtsituation.
Schon im Motorradwerk fragt er sich : „Warum bin ich nur so klein und die anderen so groß? Warum habe ich nur 125 Kubik und die anderen 750, 1000 oder noch mehr? Warum habe ich so kleine Reifen und alle anderen, außer den behinderten Rollern, so große Reifen? Ich wäre so gerne eine CBR1000.“
Der kleine Grom nahm sich vor, ganz viel Superbenzin und Öl zu trinken, damit er auch so groß würde, wie seine Mopedbrüder. Aber das ist ihm nicht bekommen und er wurde krank. Er musste an seinem Motor operiert werden, so dass er fortan nur noch max. 2,3 Liter auf 100 Kilometer trinken konnte. Nun dachte der kleine Grom: „ So ein Mist, nicht mal zum Saufen bin ich zu gebrauchen“.
Eines Tages wurde der kleine Grom von einem netten Menschen adoptiert. Der wollte dass es dem kleinem Grom gut ging und ließ ihn neben einem größeren Mopedbruder ( NC 750 x = Xman ) in der Garage schlafen.
Doch nachts als es dunkel wurde und das große Tor geschlossen wurde, sagte Xman zu Grom: „Was bist du den für ein häßlicher, kleiner Wicht ? An dir hat ja der Mopedgott an allem gespart. An Hubraum, an Reifengröße, an Kilowatt u.s.w.. Mein Gott bist aber unnütz, du kleiner Liliputaner“.
Da musste der kleine Grom so bitterlich weinen, dass sich eine kleine Benzinpfütze unter seinem Auspuff bildete.
Am nächsten Morgen, als die ersten Sonnenstrahlen durch die Ritzen des grossen Tores fielen, wurde dieses knirschend geöffnet. Da stand der nette Mensch mit einem Helm auf dem Kopf, einer Motorradjacke und Handschuhen und ging langsam, liebevoll lächelnd auf die zwei Mopeds zu. Da sagte Xman zu Grom: „Wenn er so angezogen ist, dann will er mit mir über Felder und Wiesen brausen, Mütterchen beim Überholen erschrecken, andere Mopedfahrer grüssen und so ein bisschen Aggression abbauen. Also mach mal Platz, damit er mich rausholen kann.“
Doch der nette Mensch ging zum kleinen Grom, wischte liebevoll die kleine Benzinpfütze unter seinem Auspuff weg, rangierte ihn in den Hof wo es hell und warm war. Xman musste in der Garage bleiben, nachdem das Tor wieder sorgfältig verschlossen wurde. Der nette Mensch betrachtete den kleinen Grom zärtlich und sagte, er wolle ihm nun einen kleinen Teil der Welt zeigen.
Der nette Mensch fuhr auf Grom zuerst durch enge Straßen, durch Dörfer und Städte, durch Wiesen und Wälder und auch sonst ganz unnötig in der Gegend herum. Der kleine Grom konnte durch seinen Rückspiegel sehen, dass der nette Mensch unter seinem Helm breit grinste und sehr glücklich zu sein schien.
Am Schluss der Fahrt mussten sie wieder durch eine staugeplagte Stadt. Der nette Mensch fuhr mit dem kleinen Grom zwischen den engsten Fahrzeuglücken durch, manchmal schlängelte er sich auch vor den Autos rum und Grom war ganz froh, dass er so klein war. So konnte er sich nicht an anderen Fahrzeugen verletzen und die großen Mopeds mussten hinten warten. Er aber war klein und wendig und an der Ampel immer in der Poolposition. Die großen Mopedbrüder schauten ihn neidisch an.
Zu Hause angekommen, stellte der nette Mensch den kleinen Grom in die Sonne, fotografierte ihn und verschickte Bilder von ihm über Whatsapp. Der nette Mensch war jetzt nicht nur nett sondern auch glücklich.
Ebenso der kleine Grom. Er sagte zu Xman: „Wir haben heute Sachen gemacht, die kann man mit dir gar nicht machen. Trotz meiner 125 Kubik, meiner kleinen Reifen und meiner 10 PS konnten wir Dinge erfahren, die dir nie zu Teil werden können. Ich bin jetzt froh, dass ich so ein kleiner Grom bin und möchte keine CBR 1000 mehr werden.“
Und wenn er nicht verschrottet wurde, so fährt der Grom noch heute.
ich glaube ich musste weinen..
. Wenn der Schwan dann mal dran kommt, gibt es dafür eine schöne lange Ausfahrt, bis an die hohen Berge im Süden. So weiß der Schwan, dass er auch ganz wichtig ist und findet die Kleine inzwischen auch ganz ok.
