Willi hat geschrieben:
Hi,
wer kann mir die genauen Anzugsmomente für Gehäusedeckel, Ölzentrifuge und Ölablasschraube nennen.
Ich mache ab jetzt den KD unserer beiden selber, da bin ich mir sicher das alles passt.
Bei den letzten Wartungen beim Händler musste ich immmer nacharbeiten z.B. Kette auf Spannung eingestellt, Bremscheibe hinten verölt usw. und ob der Deckel zum Ölsieb und Zentifuge überhaupt mal auf war
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Gruß Willi
Hallo Willi
Die Anzugsdrehmomente für die Schrauben des rechten Gehäusedeckel sind nicht im Original-Honda-Werkstatthandbuch angegeben. Es gelten hier die Standard-Anzugsdrehmomente für 6mm Flanschschrauben von 12N.m.
Die 3 Schrauben vom Ölzentrifugendeckel haben ebenfalls ein Anzugsdrehmoment von 12N.m.
Die Ölablass-Schraube hat ein Anzugsdrehmoment von 24N.m.
Der rechte Gehäusedeckel wird nach Honda-Wartungsplan übrigens erst bei 12.000Km zum ersten mal zwecks reinigung des Motorölfiltersiebes und des Motorölzentrifugalfilters abgenommen!
Ob dies nun zweckmäßig ist oder nicht mag jeder für sich selbst entscheiden.
Ich empfehle nach dem ersten Ölwechsel die Ölablassschrauben von "Kellerharrer-Customs", mit dem starken Magneten zu verwenden.
Auch wenn ich jetzt hier vielleicht als Klugscheißer oder Erbsenzähler verschrien werde hole ich an dieser Stelle noch etwas weiter aus als unser Kollege Ralf.
Nimmt Jemand zum ersten mal die Seitendeckel eines Motors ab, so rate ich immer die Schrauben in Form des Deckels auf einem sauberen Tuch schön ordentlich in Reihenfolge abzulegen. Sollte nämlich mal die eine oder andere Schraube kürzer oder länger sein, wisst Ihr hinterher genau wo welche hingehört. Habe ich mehrfach gehabt dass die Schrauben manchmal nur 2-3mm länger oder kürzer sind als die anderen.
Liegen alle Schrauben auf einem Haufen geht nachher beim Zusammenbau die Rätselraterei los. Sollten alle gleich lang sein, braucht Ihr diese Prozedur beim nächsten mal ja nicht zu wiederholen.
Immer, so schreibt es das Werkstatthandbuch vor, neue Dichtungen verwenden.
Als Werkzeugfreak noch ein paar Tipp´s zu Drehmomentschlüsseln:
Ein guter Drehmomentschlüssel ist bei der Motorwartung und Reparatur unerlässlich. Billige Exemplare weisen deutliche Abweichungen des Sollwertes auf, 20% und mehr sind da keine Seltenheit.
Und nicht vergessen die Drehmomentschlüssel nach getaner Arbeit wieder auf 0 zu stellen um die Feder zu entlasten, nur dann behält er über viele Jahre seine Genauigkeit.
Ich persöhnlich verwende Drehmomentschlüssel von Rahsol/Gedore. Sie garantieren eine sehr gute Ablesbarkeit des eingestellten Wertes und wie es sich für gutes Werkzeug gehört:mit Abnahmeprotokoll. Der kleine 3/8" Vierkant(mit Wechselkopf, so hat man auch die Möglichkeit Steckköpfe z.B. Maulschlüsseleinsätze, einzusetzen), hat einen Bereich von 2-25Nm, der größere mit 1/2" Vierkant hat einen Bereich von 20-200Nm. Somit hat man den wesentlichen Bereich beim schrauben gut abgedeckt.
Diese Schlüssel benutze ich schon viele Jahre, sie sind immer noch sehr genau und ich lasse sie von Zeit zu Zeit in einer Werkstatt die ein Drehmomentprüfgerät hat, abchecken.
Klar, Jemand der täglich schraubt hat seinen Drehmomentschlüssel schon im Handgelenk eingebaut, dennoch Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Alle gemachten Angaben wie immer ohne Gewähr!
Gruß an alle
Peter